Fischadlernisthilfe errichtet

 

Fischadler-Kunsthorst am Heerter See

 

Förderung der Bürgerstiftung Salzgitter ermöglicht Artenschutzmaßnahme

 

Heerter See Fischadlerhorst gross

 

Horst Keßler (li.) und Ulrich Ahrens am Kunsthorst nach getaner Arbeit.

Foto: Dr. Ralf Wassmann

 


Fischadler sind schon lange am Heerter See zu beobachten, das belegen die Dokumentationen des NABU Salzgitter seit den 1970er Jahren. Rechtzeitig vor der Rückkehr der Fischadler aus ihrem afrikanischen Winterquartier wurde vom NABU im Jahr 2014 ein Kunsthorst angebracht. Die Metallarbeiten wurden ausgeführt von Jörg Carli, QN-Stahlbau Salzgitter. Die Montage vor Ort besorgten Eckehard Bühring, Horst Keßler, Ulrich Ahrens, Ralf Wassmann, Helge Winkler und Walter Wimmer.

Durch die Förderung der Bürgerstiftung Salzgitter konnte der NABU-Salzgitter das Projekt Fischadler nun realisieren. In enger Zusammenarbeit mit Eckehard Bühring von der Arbeitsgemeinschaft Adlerschutz in Niedersachsen wählten wir eine Birke aus, deren Spitze gekappt und in die dann der Kunsthorst eingebaut wurde - oberhalb der Krone, wie es Fischadler "mögen".

Adlerexperte Eckehard Bühring freut sich und mahnt Beobachter zur Zurückhaltung: „Das ist ein sehr schöner Platz für den Fischadler, es muss nur darauf geachtet werden, dass das Gebiet nicht innerhalb des Rundweges betreten wird, denn die Tiere sind, gerade zu Beginn der Brutzeit, sehr störungsempfindlich“, weiß der erfahrene Naturschützer. Ralf Wassmann, der für den NABU das Gebiet betreut, erklärt, dass für die Besucher alles so bleibt wie bisher: „Im Naturschutzgebiet gilt ohnehin ein Wegegebot und der Horst ist vom nördlichen Beobachtungsturm aus gut einzusehen“, weiß der promovierte Vogelkundler. Jetzt warten alle Beteiligten, ob, wann und von wem der Kunsthorst besetzt wird.

Im Jahr 1995 wurde die erste Übersommerung eines Fischadlers am Heerter See beobachtet und 1997 gelang ein Brutnachweis im benachbarten Höhenzug. Der Brutbaum, eine Buche, fiel danach einem Sturm zum Opfer. Da lag der Gedanke nahe, direkt am Heerter See als Nahrungsbiotop eine Nisthilfe zu schaffen. Das Naturschutzgebiet mit angrenzenden Flächen gehört seit dem Jahr 2007 der NABU-Stiftung „Nationales Naturerbe“.

Im Jahr 2019 wurden das erste Mal Pflegearbeiten um den Baum mit der künstlichen Nisthilfe durchgeführt, um die in der Nähe stehenden Bäume zu beschneiden, damit der Nistbaum weiterhin attraktiv für Fischadler bleibt.

HINTERGRUND:
Fischadler-Bestandsdaten für das Jahr 2013 für Niedersachsen: 14 Brutpaare, davon acht mit Bruterfolg. 20 ausgeflogene Jungvögel. 12 von 14 Brutpaaren auf Kunsthorsten; Tendenz insgesamt: Bestand langsam aber kontinuierlich steigend.