Radioaktive Abfälle in Deutschland:
Unverändert ist unsere Forderung, dass ein Atommüll-Endlager nur in Betrieb gehen darf, wenn die Langzeitsicherheit nach aktuellem Stand von Wissenschaft und
Technik erwiesen ist. Dies ist bei Schacht Konrad nicht der Fall. Die Lücken im Sicherheitsnachweis sind eklatant und beziehen sich auf viele Gesichtspunkte. Allerdings berufen sich das
Niedersächsisches Umweltministerium und die Betreiberin darauf, dass die Sicherheitsanforderungen von 1983 gelten. Aus NABU-Sicht ist dies nicht zu akzeptieren und stellt eine Gefahr für die
Region da.
Der NABU Landesverband Niedersachsen hat deshalb gemeinsam mit dem BUND Niedersachsen eine Klage für die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses eingereicht. Wir
sind eingebunden in eine breite Bewegung. Das Bündnis Schacht Konrad mit der Stadt Salzgitter und insbesondere der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad ist treibende Kraft im Widerstand gegen die
Einlagung von Atommüll in Schacht Konrad. Wir arbeiten gemeinsam mit dem Bündnis daran. Die Asse sollte uns eine Lehre sein.
Ein Blick in die nahe Vergangenheit zeigt, dass die Probleme auch in den letzten 10 Jahren nicht gelöst wurden:
Alle Mitgliedstaaten waren bis zum 23. 08. 2015 aufgrund der EU-Richtlinie 2011/70/EURATOM verpflichtet, eine Bestandsaufnahme der abgebrannten Brennelemente und
radioaktiven Abfälle vorzunehmen und außerdem ein Nationales Entsorgungsprogramm (NaPro) vorzulegen.
Derzeit diskutiert die „Endlagerkommision“ in Berlin über Grundsätze im Umgang mit radioaktiven Abfällen und zeitgleich schafft die Bundesregierung mit dem
Nationalen Entsorgungsprogramm Fakten.
Das Bundesumweltministerium hatte vom 1. April 2015 die Öffentlichkeitsbeteiligung gestartet, die bis zum 31. Mai lief. Alle Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände
und Behörden konnten zum NaPro und zum Umweltbericht eine Stellungnahme abgeben.
In der Region Salzgitter ist dazu eine breit angelegte Kampagne unter dem Motto "KONRAD stoppen statt erweitern!" gelaufen, es gibt es eine gemeinsame bundesweite
Stellungnahme zum gesamten NaPro, der sich viele Menschen und Organisationen angeschlossen haben. Die bundesweite Stellungnahme wird getragen von den Umweltverbänden NABU, BUND und Robin Wood,
der Arbeitgemeinschaft Schacht KONRAD und der BI Lüchow-Dannenberg, der Ärzteorganisation IPPNW, der Gesellschaft für Strahlenschutz, dem Strahlentelex und der Deutschen Umweltstiftung.
Die gemeinsame bundesweite Stellungnahme führt 9 wesentliche Kritikpunkte auf, die auf die Zwischenlagerfrage, die Umdefinierung radioaktiver Abfälle oder das ohne
Alternativenvergleich durchgesetzte Projekt Schacht Konrad eingeht.
Hier können Sie sich über den genauen Wortlaut der Sammeleinwendungen informieren, die Forderungen sind 2025 genauso aktuell wie 2015:
Bitte abrufen über:
http://www.ag-schacht-konrad.de/images/stories/NaPro/Sammeleinwendung-KONRAD.pdf
und
Bitte abrufen über:
http://atommuell-alarm.info/fileadmin/download/bilder/NaPro/
Stellungnahme_NaPro_kurz.pdf
Es bleibt auch weiterhin wichtig für die Bevölkerung, sich einzumischen und zu zeigen, dass eine tatsächliche Bürgerbeteiligung erforderlich ist und die Politik der
Atommüllentsorgung intensiv bedacht werden muss!
Neuigkeiten zu Schacht Konrad sind auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad abrufbar:
www.ag-schacht-konrad.de
Bitte beachten Sie auch folgende Veranstaltung, die Ankündigung ist der Homepage der AG Schacht Konrad entnommen:
Wieso wird die Genehmigung von Schacht KONRAD nochmal beklagt? Warum ist Schacht KONRAD als Atommülllager nicht geeignet? Wie ist der Stand der Klage, wann kommt es zur Gerichtsverhandlung?
Warum ist die Einlagerung von Atommüll nur mit Rechtsbeugung möglich? Liegt der Müll besser in Schacht KONRAD als in den Zwischenlagern? Was soll mit den radioak)ven Abfällen geschehen? Wo
ist irgendwo?
Diesen Fragen und mehr nehmen wir uns an bei der Veranstaltung zum Sachstand bei Schacht KONRAD von 18-20 Uhr im Gewerkschaftshaus Salzgitter-Lebenstedt.
VA: AG Schacht KONRAD Flyer
Mit
• Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter
• Matthias Wilhelm, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine
• Dr. Michele John, Rechtsanwältin
• Ursula Schönberger, Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD